Folgen in meinem Herzen durch Covid 19

Die Zeit der Isolation durch die Ausgangbeschränkungen während der letzten zwei Monate haben in meinem Herzen Spuren hinterlassen. Ich lebe alleine, hatte insgesamt rund acht Wochen Homeoffice und bis nach Ostern Urlaubssperre.

Zu Beginn der Ausgangbeschränkungen stolperte ich gleich zweimal in die Hamstereinkäufe.

Was hier geschah und ich dabei wahrnahm hat mich zutiefst schockiert. Menschenmassen im Geschäft, fast alle Regale mit Teigwaren und Dosen waren leer, wenig Gemüse, keine Taschentücher und WC-Papier mehr. Bei den Milchprodukten ebenfalls fast alle Regale bis zur Hälfte leer. Drei Warteschlangen vom Ende des Geschäfts bis zur Kasse. Nach dem Bezahlen warteten Menschen vor dem Geschäft, um einen leeren Einkaufswagen zu ergattern. Es war ca. halb zehn Uhr vormittags. Ich wollte nur noch nach Hause. Zu Hause weinte ich nur noch. Ich war wie gelähmt.

Die später eingeführte Maskenpflicht, die Abwendung der Menschen bei Begegnungen, sowohl in den Geschäften als auch im Freien, um teilweise mehr als den geforderten Sicherheitsabstand einzuhalten, führte in mir zu einem immer größer werdenden Gefühl der Ablehnung und Isolation. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen und Haltungen in Bezug auf die von der Regierung beschlossenen Maßnahmen kam es im persönlichen Umfeld zu Spaltungen. Das verstärkte das Gefühl der Isolation in mir. Hass und Verachtung stiegen in mir auf.

Für mich gehört „Geboren werden, Leben und Sterben“ ineinander. Ich stehe seit mittlerweile vier Jahrzehnten in dem Spannungsfeld von Krankheit, Leid und Tod. Ich beobachte schon lange die Entwicklung einer Gesellschaft, egal ob christlich oder nicht, welche Leid, Krankheit, Sterben und den Tod zum Teil völlig aus ihrem Denken und Leben ausklammert und plötzlich werden die Menschen dieser Gesellschaft mit der Tatsache konfrontiert, vielleicht zu erkranken, vielleicht schwerer zu erkranken oder gar sterben zu müssen?

Ich konnte die Botschaft über den Psalm 91 bald nicht mehr sehen und hören. In mir stiegen immer mehr Fragen und Sätze auf wie:

„Wofür wollen und sollen wir beten? Wir beten den Psalm 91 um Schutz. Wir beten gegen die Angst. Wir beten, dass Gott sich unser erbarmt. Hat sich Gott nicht schon vor langer Zeit uns Menschen erbarmt, indem er, Gott selbst, durch Jesus aus Nazareth uns Menschen gleich wurde?“

Er hat alle Schmerzen, alles Leid, Krankheit auf sich genommen und mit seinem Blut bezahlt. Nach seinem Sterben am Kreuz ist er in das Reich des Todes hinabgestiegen und nach drei Tagen auferstanden. Das heißt, er hat den Tod und die Pforten der Hölle überwunden und damit Satan besiegt. Durch den Gehorsam Gott gegenüber, hat Jesus uns Menschen mit Gott versöhnt. Genau betrachtet hat Gott sich unser längst erbarmt. Er wartet nur mehr darauf, dass wir diese Wahrheit im Glauben ergreifen.

Wir beten jahrelang um „Erweckung“ in Europa. Was verstehen wir unter „Erweckung“ überhaupt? Haben wir eine praktische Vorstellung von „Erweckung“? Gott selbst ist es, der in uns Menschen den Glauben dafür schafft. Was bedeutet das ganz konkret in der heutigen Zeit für uns Menschen?

In diese dichte Zeit des Fragens hinein wurde mir persönlich die Frage gestellt, was bedeutet für mich Glaube und so entstanden die folgenden Zeilen, die ich gerne mit euch teilen will:

Wer ist Gott Vater für mich? Er ist für mich der, der selbst die Herzen der Menschen berühren will. Er ist der, der die Umkehr zu ihm ermöglicht. Er ist der Allmächtige und Erhabene, Schöpfer des Himmels und der Erde und gleichzeitig hat er mich gewollt vor der Erschaffung der Welt und er hat mich erschaffen in allem was ich bin. Es ist für mich vom Verstand her nicht erfassbar, WER Gott wirklich in seiner Größe, Barmherzigkeit, Allmacht, Güte, Treue und Liebe ist. Er der ich BIN. Gestern, heute und in Ewigkeit. Nicht fassbar im Blick auf die Menschheitsgeschichte und meinem eigenen Leben, dass er mich ganz persönlich meint. Es ist reine Gnade glauben zu können – wenn ich mich hundertmal entscheide glauben zu wollen – er selbst ist es, der es möglich macht zu glauben – davon bin ich zu 100% überzeugt.

Jesus ist mir in meinem Herzen näher als Gott Vater und er arbeitet derzeit intensiv an meinem Herzen. Er reinigt es in Bezug eines ihm würdigen Wandel im Umgang bei Begegnungen mit Menschen – beim Einkauf, wenn Menschen ausweichen vor lauter Angst, die zu tragende Maske, welche Aggression und Verachtung das in mir erzeugt. Beim Walken, wenn alte Menschen auf der Bank sitzen und sich aufregen, dass nach ihrem Empfinden zu wenig Abstand gehalten wurde, was da innerlich in meinem Herzen und im Gedanken abgeht – wie sehr ich die Zunge hüten muss, um nicht vernichtende Worte auszusprechen – hier bin ich sehr gefordert und auf seine Gnade und Barmherzigkeit angewiesen, Liebe und Erbarmen zu den Menschen und mir selber in mein Herz zu lassen. Hier erkenne ich ganz real und praktisch, dass ich ohne Jesus Christus in mir nicht fähig bin vorurteilsfrei zu lieben. Er lässt mich eine tiefe Wurzel der Bitterkeit und Ablehnung in mir erkennen, die ich an sein Kreuz bringen darf. Er reinigt mein Herz und erweitert mein Denken. Ich erfahre ganz real und konkret, wie wichtig es ist, mich immer wieder ihm zuzuwenden und dadurch in der Liebe zu bleiben.

Er lehrt mich, wie ich beten soll, damit er selbst sich in den Menschen zeigen kann. Er zeigt mir auf, ICH bekehre die Menschen. Fokussiere Du Dich mit mir auf die Bewegungen in Deinem Herzen, damit ich es weiter reinigen und vorbereiten kann wofür immer in der Zukunft. Gott zeigt mir derzeit sehr stark, dass es wichtig ist, dafür zu beten, dass bei den Menschen der Schleier von den Augen des Herzens genommen wird. Er zeigt mir innerlich sehr klar auf, dass nur er es ist, der die Herzen zu sich zieht und nur er es ist, dem es möglich ist, den Menschen in der Tiefe so anzurühren, zu ihm umzukehren wie es geschrieben steht.

Ich sehe es zurzeit als meine Aufgabe im Gebet dafür einzustehen. Ich erfahre die Kraft der Auferstehung im Gebet und im Proklamieren des Wort Gottes über die Menschen, in die unsichtbare Welt hinein. Im Geist und in der Wahrheit, mit allem was in mir ist, in Anbetung und Lobpreis vor ihn zu treten und wenn er in mir etwas aufzeigt, stellvertretend Buße zu tun. Ich TU es im Glauben, proklamiere und ergreife im Glauben die von und in Christus verliehene Autorität in ihm und spüre die Kraft und Herrlichkeit, die in diesen Momenten durch ihn ausgeht.

Ich gebe ihm die Ehre und bete, dass der Heilige Geist Herzen in der Tiefe berührt.

AMEN

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen