Wenn man das Wort “Kirche” oder “Gemeinde” hört, denken viele zuerst an ein religiöses Gebäude, vielleicht mit einem Kreuz darauf, zu dem Leute gehen, um einen Gottesdienst erleben. Selbst wenn es wichtig ist, einen Treffpunkt zu haben, bedeutet das Wort Gemeinde jedoch nicht in erster Linie ein Gebäude. Wenn die Bibel über eine Gemeinde spricht, dann geht es dabei um eine spezielle Gruppe von Leuten, die von Gott berufen wurden, für Ihn zu leben. Gemeinde ist eine Gruppe von wiedergeborenen Jüngern Jesu, die berufen wurden, Gott zu verherrlichen, sich gegenseitig zu dienen und ein Segen für die Welt zu sein. Es ist die Gemeinschaft des Volkes Gottes.
Selbst wenn die Gemeinde kein Gebäude ist, braucht man doch einen Ort um sich zu treffen und gemeinsam über Gott zu erfahren und voneinander zu lernen. Deshalb brauchst auch du eine Gemeinde vor Ort, also eine Gruppe von Menschen, die an Jesus glauben und sich regelmässig in irgendeinem Gebäude oder Zuhause treffen. Alle Jünger Jesu brauchen eine Gemeinde vor Ort oder eine Anbindung an die “Familie Jesu”.
Da die Gemeinde kein Gebäude ist, “gehen wir nicht in die Gemeinde”, sondern sind wir die Gemeinde. Das bedeutet auch, dass wir nicht nur dann “Gemeinde sind” bis der Gottesdienst am Sonntag zu Ende ist, sondern dass wir Gottes Gegenwart und die Herrlichkeit der Botschaft Jesu mit uns tragen, wo auch immer wir uns aufhalten, an jedem Tag der Woche.
In der Bibel finden wir verschiedene Vergleiche, die die Gemeinde beschreiben. Der Apostel Paulus nennt die Gemeinde z.B. den Leib – also den Körper – Jesu: Er ist das Haupt – also der Kopf – und wir sind die Glieder. Wir sind als “Mitglieder” alle miteinander verbunden und jedes Glied spielt dabei eine wichtige Rolle. Petrus sagt, dass die Gemeinde wie ein geistliches Haus ist, das aus lebendigen Steinen gebaut wurde. Diese Steine sind wir. (siehe 1. Korinther 12, 12 – 31)
Weshalb gibt es die Gemeinde und warum ist sie wichtig?
Um Gott zu verherrlichen
Die höchste Berufung für die Gemeinde und die Christen ist es, Gott zu verherrlichen. Das passiert indem wir ihn durch das Lesen der Bibel besser kennenlernen, durch Gebet, Lobpreis und Anbetung. Wir verherrlichen Gott, indem wir ihm gehorchen und ihn und unseren Nächsten lieben wie uns selbst.
Einander dienen
Jesus hat keinen dazu berufen, das Leben eines “einsamen Wolfes” zu spielen. Wir sind eine Familie, Brüder und Schwestern in Jesus, um gemeinsam auf eine Reise zu gehen. Als Mitglieder des Leibes Jesu sind wir dazu berufen, gute Freundschaften zu bauen, die in der Liebe zueinander gegründet sind. Gott hat uns allen Talente und Gaben gegeben, die für den Leib Christi eingesetzt werden sollen. Wir ergänzen einander.
Um die Welt zu segnen
Wir leben in einer Welt die unter Finsternis, Sünde und Schmerz leidet. Der Herr wusste dies und sagte, dass wir das “Licht der Welt” sind. Das bedeutet, dass wir dazu berufen sind, das Licht der Frohen Botschaft in die Dunkelheit zu bringen und Stellvertreter für Ihn hier auf der Erde zu sein, um Befreiung und Verwandlung zu bewirken.
Als Leib Christi sind wir seine Hände und Füβe in dieser Welt. Füβe laufen, Hände helfen. Wir sind nicht dazu berufen, mit anderen Christen in einem abgeschlossenen religiösen System zu leben, in dem man sich nicht um die Bedürfnisse der Welt schert, sondern aktiv und bewusst die Probleme in unserer Gesellschaft wahrzunehmen und den Menschen mit Liebe und Mitleid zu begegnen. Jesus ordnet uns an, seine Botschaft der Errettung zu verkünden und alle Nationen zu Jüngern zu machen. Als Gemeinde sind wir dazu berufen, die gute Nachricht weiterzugeben und uns aktiv in der Gesellschaft einzubringen, um Gottes Liebe zu demonstrieren und eine bessere Welt für unsere und für die nächsten Generationen zu schaffen.
Suche eine gute Gemeinde vor Ort, in der du ein aktives Mitglied sein kannst. Wenn es keine Gemeinde in deiner Nähe gibt, dann triff dich regelmässig mit anderen Nachfolgern Jesu, um Gott zu verherrlichen, einander zu dienen und ein Segen für diese Welt zu sein. Die Gemeinschaft von Gottes Nachfolgern ist die Hoffnung der Völker.