1.Es klingt banal, aber Gebet ist eine geistliche Übung. Nimm dir Zeit dafür, formuliere frei, und überlege genau, wofür du Gott danken willst, was du ihn schon immer mal fragen und worum du ihn bitten willst.
2. Meditation klingt nach Fernost – hat aber starke Wurzeln in der christlichen Frömmigkeit! Setz dich an einen ruhigen, bequemen Ort und konzentriere dich ganz allein auf Gott, auf einen einzelnen Bibelvers oder ein kurzes Gebet, indem du alle anderen Gedanken beiseite schiebst und loslässt.
3. Mach einen Gebetsspaziergang! Dabei ist es nicht wichtig, ob du in der Natur oder in der Großstadt unterwegs bist. Wichtig ist: Augen offenhalten und betend spazieren. Bringt die stolze Eiche dich dazu, Gott zu loben? Bewegt die heruntergekommene Straße dich zur Fürbitte für die Menschen, die dort wohnen? Lassen die Blumen dich über Gottes Kreativität staunen?
4. Nimm dir einen Bibelabschnitt vor und lies ihn dir selbst laut vor. Lies ihn mehrmals, langsam, vielleicht sogar in verschiedenen Übersetzungen. Was entdeckst du? Was fällt dir auf? Wo tauchen Fragen auf? Bring das alles im Gebet vor Gott oder schreib es sogar auf.
5. Mache einen Schweigetag. Versuche, einen Tag lang nicht zu reden, sondern nur zuzuhören: deinen Mitmenschen, deiner Umgebung, der Natur, Gott selbst. Was macht das mit dir? Wie schwer fällt es dir?
6. Fasten bedeutet, sich ganz auf eine Sache zu fokussieren und dafür anderes hintenan zu stellen. Nimm dir einmal einen Tag, an dem du ganz bewusst auf etwas verzichtest – Fernsehen, Schokolade, Mittagsschlaf, vielleicht sogar eine Mahlzeit – und diese Zeit Gott zu widmen.
7. Es mag seltsam klingen, aber Feiern kann eine geistliche Übung sein! Singe laut Loblieder, allein oder mit Freunden und Familie, tanz wie David, verleihe deiner Freude über Gottes Gegenwart Ausdruck in Musik und Bewegung.
8. Überlege: Wo kann ich heute bewusst durch kleine Gesten meinen Nächsten lieben? Wie kann ich heute die Nachbarin besonders grüßen, so dass sie sich wahrgenommen fühlt? Dem Kassierer Danke sagen, damit er weiß, dass er als Mensch gesehen wird? Einen Brief an jemanden schreiben, den ich lange nicht gesehen habe?
9. Nimm dir Zeit für Stille, am besten regelmäßig. Zehn oder sogar dreißig Minuten, in denen du an einem ruhigen Ort sitzt, dich allein auf deinen Atem konzentrierst und die Sorgen des Alltags loslässt, nicht einmal beten, sondern ruhig werden und sich wieder darauf besinnen, dass du hinter allen Pflichten und Alltagsproblemen ein geliebtes Kind Gottes bist.
10. Paulus sagt, dass wir alles, was wir tun, durch und in Gott tun (Apostelgeschichte 17, 28). Nimm dir einen Tag, an dem du alles, selbst das Kochen und Waschen, in dem Bewusstsein tust: Ich tue das mit und durch Gott. Ich tue das als Kind Gottes 🛐.
Der Autor der Gebetsübungen ist uns leider Unbekannt. Sollte den Verfasser jemand kennen – meldet euch bei uns, wir würden ihn gerne mit Namen zitieren.