Psalm 25:14 „Das Geheimnis des Herrn ist für die, die ihn fürchten, und sein Bund, um ihnen denselben kundzutun.”
„Geheimnis” bedeutet hier vertraute Mitteilung oder vertrauter Umgang. Gott ist also bereit, Seine geheimen Gedanken und Ratschlüsse dem zu offenbaren, der Ihn fürchtet. Das wiederum bedeutet, Gott als Herrn anzuerkennen, Ihm Ehrfurcht und Respekt entgegenzubringen, Ihm zu dienen und sich Seinem Willen freudig unterzuordnen.
Was das für unser Glaubensleben bedeutet, macht der Prophet Amos klar: „Denn der Herr, Herr, tut nichts, es sei denn, dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten offenbart habe.” (Amos 3:7)
Abraham ist hierfür ein schönes Beispiel: Er bewies Gottesfurcht wie kein anderer und wurde Freund Gottes genannt (1. Mose 22:12; Jak. 2:23). Und ehe Gott das Gericht auf die Städte der Ebene fallen ließ, offenbarte Er ihm, was Er tun wollte: „Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tun will?” (1.Mose 18:17) Lot dagegen wurde nicht in den geheimen Rat des Herrn eingeweiht – aber er wurde vor dem Gericht gerettet.
Anhand des Beispiels von Abraham und Lot können wir auch das Wort aus Psalm 103:7 verstehen: „Er tat Mose seine Wege kund, den Kindern Israel seine Taten.“
Weil Mose dem Herrn treu war in seinem ganzen Haus, tat Gott ihm die Wege kund, die Er mit Seinem Volk gehen würde. Das widerspenstige und ungehorsame Israel dagegen erfuhr nur Gottes Taten – und zwar erst dann, als sie bereits Wirklichkeit waren.
Es ist ein Grundsatz in den Wegen Gottes mit uns: Je mehr wir in praktischer Heiligkeit und im Gehorsam Fortschritte machen, desto mehr werden wir die Absichten Gottes verstehen, die Er in Seinem Wort festgelegt hat.
Das Buch der Sprüche redet ebenfalls von dieser Wahrheit: „Denn der Herr verabscheut den, der krumme Wege geht, der Aufrichtige aber ist sein Vertrauter.” (Spr. 3:32)
Gehören wir zu diesen Aufrichtigen? Ich bin überzeugt davon, dass wir alle gerne zu Seinen Vertrauten zählen möchten!